Lenovo XiaoXin Pad 2022 P11

Lenovo ist besonders für seine guten Notebooks bekannt, stellt aber auch Smartphones und Tablets her. Auf dem Markt für Tablets der unteren Mittelklasse tummeln sich einige Hersteller wie Xiaomi (Redmi), Realme, Blackview, Teclast, Alldube etc. Da ich mir erst kürzlich das Blackview Tab 13 gekauft habe, dass im gleichen Preissegment wildert, bietet sich für mich hier ein Vergleich an.

Lenovo zeigt ein Tablet mit viel Charme. Es bietet ein 10,6 Zoll IPS Display, das in FHD auflöst, einen Prozessor von Qualcomm, den Snapdragon 680, eine Speichererweiterung, einen großen 7700 mAh Akku, 20 Watt Schnellaufladung, 4 Stereo Lautsprecher mit Dolby Atmos, Android 12 und vieles andere mehr. Reicht das, um die Herzen der Nutzer zu erobern?

Daten:

Farben: Grey, Blue

Prozessor: Qualcomm Snapdragon 680

Speicherkapazität: 64GB/128GB

Arbeitsspeicher: 4GB/6GB

Displaytyp: 60 Hz LC-Display IPS FHD mit einer Spitzenhelligkeit von 400 cd/m²

Bildschirmdiagonale: 10.6 Zoll

Material Display: kratzfestes Glas

Material Gehäuse: Metall/Kunststoff

Hauptkamera: 8 Mpx

Front-Kamera: 8 Mpx

Gesichtserkennung: 2D

Bluetooth-Version: 5.1

Navigation: GPS, A-GPS, GLONASS

Schnittstellen: 1x USB Typ-C, 3,5 mm Audio, Bluetooth

WLAN: 802.11a, 802.11b, 802.11g, 802.11n, 802.11n 5GHz, 802.11ac, Dual band, WLAN-Hotspot, Wi-Fi Direct, Wi-Fi Display

Schnellaufladung: 20 Watt

Akku-Kapazität: 7700 mAh

Abmessungen (L*B*T) / Gewicht: 251.2*158.8*7.45 mm / 465 g

Betriebssystem: Zen UI 13 for Pad (Android 12)

Lieferumfang: Tablet/ AC-Netzteil 20 W/ USB-Typ-C-Kabel / SD-Auswurftool / Schnellstartanleitung / Garantiekarte

Lieferumfang, Verarbeitung und Design

Das Gerät kommt in einem 3-farbigen Karton (Blau/Rot/Weiß), mit der Aufschrift des Herstellers und der Modellbezeichnung. Rückseitig gibt es Piktogramme zu den Highlights, wichtige technische Daten und die Seriennummer. Im Karton liegt neben dem Tablet, ein 20 Watt Netzteil, ein Daten-/Ladekabel, ein SD-Auswurftool und der übliche Papierkram mit Schnellstartanleitung und Garantiekarte.

Das Tablet selbst ist noch einmal in einer Folie verpackt. Lenovo bietet das Modell in 2 Farben an, in Grey und Blue.

Das Design gefällt mir. Der Screen misst 10,6 Zoll. Es ist 251,2 mm lang und 158,8 mm breit. Mit nur 7,45 mm "Dicke" gehört es zu den dünneren Tablets. Das Gerät wiegt nur 465 g.

Die Vorderseite besteht aus kratzfestem Glas. Eine genauere Bezeichnung der Klasse gibt der Hersteller nicht an. Das Punchhole für die Front-Kamera sitzt oben mittig im Display.

Die Rückseite besteht aus einem Mix aus Metall und Kunststoff, die sich in zwei, unterschiedlich breiten Streifen über die Rückseite ziehen. Der obere Teil ist Kunststoff, wogegen der untere Teil aus Metall ist. Die Kamera sitzt auf der Rückseite oben rechts.

Die Kanten sind flach. Links und rechts sind jeweils 2 Lautsprecher integriert. Der USB-C-Anschluss befindet sich an der rechten Seite mittig, sowie ein 3,5 mm Audio-Anschluss im unteren Teil. Der Powerbutton sitzt an der linken Seite oben. Auf der Oberseite sitzt ein getrennter Schalter für lauter oder leiser, ein Mikrofon und der Einschub für die Micro-SD-Speicherkarte. Auf der Unterseite befinden sich die Kontakte zum Anschluss an eine Tastatur.

Auch die Modellbezeichnung, Herstellerhinweise, Dolby Atmos Schriftzug und ein CE-Kennzeichen sind rückseitig zu finden, zum Teil nur aufgeklebt und abziehbar.

Eine offizielle IP-Zertifizierung gibt es leider nicht.

Der Look sieht durchaus hochwertig aus. Alles wirkt modern und ist ohne Tadel verarbeitet.

Display

Das 10,6 Zoll große LC-Display IPS löst mit FHD und 2.000 x 1.200 Pixel auf, was einer Pixeldichte von 220 ppi entspricht. Das Seitenverhältnis beträgt 5:3. Die Spitzenhelligkeit ist mit 400 cd/m² ausgewiesen. Das ist durchaus brauchbar und besser, als beim 10,1-Zoll-Display des Blackview Tab 13, das hier nur 300 cd/m² bietet. Nach meinem Empfinde könnte das Display aber für den Betrieb auf der sommerlichen Terrasse ruhig noch etwas heller sein.

Die Bildwiederholfrequenz beträgt 60 Hz. Das ist nur Standardkost. Der kapazitive Multi-Touch Bildschirm ist TÜV Rheinland Eye Comfort zertifiziert. Auch dessen Sensitivität geht in Ordnung.

Bei Farben, Kontrasten und der Blickwinkelstabilität ist der Screen auf klassenüblichem Level. Wem das Setup nicht gefällt, der kann das Display in den Einstellungen an die eigenen Wünsche anpassen.

Ein Lesemodus lässt sich, wenn gewünscht, per Zeitplan festlegen und kann individuell augenschonend angepasst werden.

Einen Fingerabdrucksensor gibt es weder im Display, noch am Gehäuse.

Die sonstige Bedienung des Screens erfolgt über virtuelle Tasten, oder Wischgesten, die in den Einstellungen variiert werden können.

Eine Benachrichtigungs-LED ist nicht verbaut. Auch ein Allways On Display gibt es nicht. Das ist allerdings bei einem LC-Display auch nicht zu erwarten.

Betriebssystem und Performance

Lenovo liefert das Tablet mit der Benutzeroberfläche Zen UI 13 for Pad, auf der Basis von Android 12 aus. Das ist also derzeit aktuell. Ich rechne damit, dass der Hersteller 2 große Android Updates und 3 Jahre Sicherheitspatches liefern wird. Das heißt, dass voraussichtlich bei Android 14 Schluss ist. Wer mehr will, muss zu Tablets im Highend-Bereich greifen, wie Apple oder Samsung.

Das Tablet lässt sich im PC-Modus, z.B. mit Tastatur und Maus oder ganz normal im Tablet-Modus betreiben. Optional ist auch eine Stiftbedienung möglich.

Alle Google Apps sind vorinstalliert. Dazu gesellt sich ein wenig Standard-Software. Etwas Bloatware gibt es leider auch. Diese lässt sich aber ganz einfach deinstallieren.

Das User-Interface ist komplett ins Deutsche übersetzt.

Für die Sicherheit und Privatsphäre lassen sich ein Entsperrmuster, eine PIN oder das nicht so sichere 2D-Faceunlock verwenden. Ein Fingerabdrucksensor ist nicht verbaut.

Die Navigation durch das System klappt flüssig, Apps starten schnell genug und auch das eine oder andere Spielchen lässt sich zocken. Aber klar ist auch, wir haben hier kein Gaming-Tablet. Bei grafiklastige Spielen merkt man dann schon, dass hier kein Spitzenprozessor werkelt.

Der Prozessor ist ein Qualcomm Snapdragon 680, der im 6 nm Verfahren produziert wird. Dieser ist in etwa auf dem gleichen Niveau, wie der Helio G85 von MediaTek, der im Blackview Tab 13 seinen Dienst tut. Der CPU taktet mit 2,4 GHz. Der AnTuTu-Benchmark-Wert V9 erreicht 250.000 Punkte.

Dem Prozessor an die Seite stellt der Hersteller 4GB bzw. 6GB RAM LPDDR4X und einen internen Speicher von 64GB bzw. 128GB vom Typ UFS 2.1.

Für die meisten Nutzer sollten Betriebssystem und Performance passen. Gamer sind hier aber falsch.

Konnektivität und Kommunikation

Ein Mobilfunk-Modul ist, im Gegensatz zum Blackview Tab 13, nicht verbaut. Das Lenovo XiaoXin Pad 2022 lässt sich nur im WiFi-Betrieb nutzen.

Beim WiFi-Empfang gibt es alles, was man in dieser Klasse erwarten darf. WiFi 6 ist deshalb nicht an Bord. Vorhanden sind WLAN: 802.11a, 802.11b, 802.11g, 802.11n, 802.11n 5GHz, 802.11ac, Dual band, WLAN-Hotspot, Wi-Fi Direct und Wi-Fi Display.

Eine Speichererweiterung mittels Micro-SD-Karte ist möglich. Man kann also ruhig zur 64GB Version greifen und dann per Micro-SD-Karte aufrüsten. Allerdings ist dann der RAM auf 4GB begrenzt. Da die Preisdifferenz aber nur ca. 30,00€ beträgt, würde ich immer zur großen Speicherversion greifen.

Bei der Navigation gibt es GPS, A-GPS und GLONASS. Das lässt auf genügend Satelliten und eine geringe Abweichung bei der Navigation hoffen.

Lenovo wirbt mit Dolby Atmos und 4 Lautsprechern je 1 Watt. Hier war ich angenehm überrascht. Das Blackview Tab 13 kann nur auf 2 Lautsprecher verweisen. Aber beide Geräte haben damit Stereo-Lautsprecher.

Der Ton ist sauber und verzerrt, auch bei höherer Lautstärke nicht. Ihnen fehlt ein wenig mehr Bass, ansonsten ist der Klang für diese Preisklasse eher eine positive Überraschung.

Wer seine Musik lieber über Bluetooth-Kopfhörer hört, wird ebenfalls gut bedient. Dank Bluetooth 5.1 ist das auch in entsprechender Qualität möglich.

Einen 3,5 mm Klinkenanschluss gibt es ebenfalls. So kann man auch seine drahtgebundenen Kopfhörer verwenden.

Mit angeschlossenen Kopfhörern lässt sich auch das verbaute Radio nutzen.

Natürlich gibt es auch einen USB-C-Anschluss, leider nur der langsame Standard USB 2.0.

NFC ist erwartungsgemäß nicht verbaut.

Kamera

Lenovo verbaut auf der Rückseite und der Vorderseite je einen 8 Mpx Sensor.

• Hauptkamera Rückseite: 8 Mpx, Blende f/2.2, Winkel 86.2°, Auflösung 3.264*2448 Pixel, Autofocus, HDR, Digital-Zoom, Video-Auflösung FHD: 1920*1080 Pixel, 30 fps
• Front-Kamera: 8 Mpx, Blende f/2.0, Winkel 83.0°, Auflösung 3.264*2448 Pixel, Face-Detection, Video-Auflösung FHD: 1920*1080 Pixel, 30 fps

Eine optische Bildstabilisierung gibt es natürlich nicht.

Mal ganz ehrlich. Wer nutzt schon das Tablet, um damit zu fotografieren? Wichtiger ist meines Erachtens die Front-Kamera für Videotelefonie.

Ausstattung und Qualität gehen für diesen Zweck in Ordnung. Wer mehr will, muss sich im Highend-Bereich umsehen oder zum Smartphone greifen.

Akku

Der Akku ist fest verbaut. Mit 7.700 mAh ist der Li-Ion Polymer Akku auf einem guten Level. Im Standby verbraucht das Gerät wenig Strom. Die Optimierung des Akkus hat Lenovo im Griff. Die durchschnittliche Display-On-Time beträgt knapp 14 Stunden. Eine Stunde YouTube, bei mittlerer Helligkeit, kosten etwa 8% Akkuleistung.

Der durchschnittliche Nutzer sollte 1-1½ Tage Laufzeit erzielen, bevor das Gerät wieder an die Steckdose muss. Aufgeladen wird mit 20 Watt. Das passende Ladegerät liegt dem XiaoXin bei. Dies ist ja inzwischen nicht mehr selbstverständlich.

Natürlich gibt es weder Wireless noch Reverse Charging. Das hatte ich auch nicht erwartet.

Fazit

Das Lenovo XiaoXin Pad 2022 P11 ist ein Tablet der unteren Mittelklasse. Es ist ordentlich ausgestattet, solide verarbeitet und punktet mit wertiger Anmutung. Es bietet ein 10,6 Zoll IPS Display, das in FHD auflöst, einen Prozessor von Qualcomm, den Snapdragon 680, eine Speichererweiterung, einen großen 7700 mAh Akku, 20 Watt Schnellaufladung, 4 Stereo Lautsprecher mit Dolby Atmos, Android 12 und vieles andere mehr. Das System ist aktuell, aufgeräumt und effizient.

Abstriche muss man natürlich auch machen. Es gibt kein Mobilfunk-Modul, keine IP-Zertifizierung, kein Wireless Charging, kein OIS und die Kamera ist einfacher Standard.

Für Gamer und Nutzer, die auf ein Mobilfunknetzt angewiesen sind, ist das Tablet nicht geeignet. Couch-Sufer können ruhigen Gewissens zuschlagen.

Von mir gibt es eine Kaufempfehlung, denn das Gerät ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis durchaus interessant.

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Der kostenlose Versand erfolgt aus China. Die Versanddauer beträgt 10–15 Tage. Alle Einfuhrgebühren sind bereits inklusive.

Autor: Bernd Volkmer