DT Nr.1 DT78 Smartwatch

Praxistest

05.04.2020

Zu verlockend ist das Angebot für die DT Nr.1 DT78. Wer schon einmal mit einer Huawei Watch GT oder der Amazfit GTR geliebäugelt hat, muss sich die DT78 unbedingt anschauen, denn sie ist vom Design, der verbauten Technik und der Software schon sehr ähnlich. Aber der Hammer ist der Preis. Bei Banggood kriegt man die Uhr, im Angebot, schon unter 30,00€. Der Eigenimport ist unkompliziert, weil kein Zoll anfällt und die Uhr CE zertifiziert ist.

Die DT78 ist das neue Flagship von Dtone. Bilder und Papier sind aber das eine. Ein Praxistest ist das andere. Wie also hat sich die Smartwatch nach 10 Tagen Nutzung bei mir geschlagen? 

 

Die Uhr kommt in einer weißen Schachtel aus Karton. Dort findet man neben der Uhr, ein Lederarmband, ein magnetisches Ladekabel und eine Bedienungsanleitung in Englisch.

Auf dem Uhrenglas ist eine abziehbare Transportschutzfolie mit dem Bild des Zifferblattes. Auch die Sensoren auf der Rückseite der Uhr sind durch eine Folie geschützt. 

Nach dem Auspacken muss man zunächst das wechselbare Armband montieren. 

 

Die technischen Daten sind denen der Amazfit GTR sehr ähnlich. Zum Unterschied fehlt allerdings GPS und auch der Akku ist etwas kleiner. Dafür werden Blutdruck und Blutsauerstoff gemessen, was die GTR nicht bietet.

Details:

Marke: DT Nr. 1

Modell: DT78 47MM

Bluetooth Version: BT 4.0

Betriebssystem: proprietär

Kompatibles Betriebssystem: Android 5.1 oder höher, iOS 10.0 oder höher

Betriebsart: Full Touch + Taste 

Prozessor: HS6620

RAM/ROM: 128MB/128MB

App Name: Wearfit2.0

App-Sprache: Englisch, Tschechisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Russisch, Thailändisch, vereinfachtes Chinesisch, traditionelles Chinesisch

Schutzklasse/Wasserdicht: IP68

Herzfrequenz-Messgerät: Unterstützung

Blutdruckmonitor: Unterstützung

Blutsauerstoffmonitor: Unterstützung

Schlafmonitor: Unterstützung

Multi-Sport-Modi: Unterstützung (8)

Anruf- oder Nachrichtenerinnerung: Unterstützung

Anruf annehmen/ablehnen: Nein

Nachricht beantworten: Nein

Benachrichtigung: Facebook, Twitter, WeChat, WhatsApp, Kalender usw.

Benachrichtigung: Typ Vibration

Auto-Bildschirmanzeige: Unterstützung

Weitere Funktionen: Schrittzähler, Alarm, sitzende Erinnerung, Kamera-Fernbedienung, Musikplayer-Fernbedienung, Anti-Lost, Stoppuhr, Timer

Sensoren: G-Sensor, Herzfrequenzsensor

Bildschirm: Größe: 1,3 Zoll

Typ: IPS

Auflösung: 240 * 240 Pixel

Batterie Batteriekapazität: 230mAh

Standby-Zeit: Ungefähr 10 Tage

Nutzungsdauer: Ungefähr 7 Tage

Ladezeit: Ungefähr 2 Stunden

Aufladungs-Art: Magnetischer Clip mit Ladekontakten

Band: Leder

Breite: ca. 22 mm

Durchmesser/Höhe: 47mm/11,2mm

Gewicht: 58,5 g

Lieferumfang: DT Nr. 1 DT78 47 MM, 1 * Ladekabel, 1 * Benutzerhandbuch (englische Version)

 

Verarbeitung und Design

 

Die Smartwatch gibt es in schwarz, silber oder silber mit schwarzer Lünette. In letzterer Ausführung sieht sie der Amazfit GTR sehr ähnlich. Dazu gibt es Lederarmbänder oder Silikonarmbänder in verschiedenen Varianten, je nach Modell.

Ich habe die Variante mit silbernem Gehäuse, silberner Lünette und braunem Lederarmband gewählt. Das satinierte Metallgehäuse ist relativ flach gehalten. Die Lünette ist an den Rändern gefast und bildet eine Uhrzeit Skala ab. Sie ist, wie bei der GTR nicht drehbar. Das Uhrenglas ist kratzfest. An der rechten Seite befinden sich oben der Power- und Home Screen Knopf und darunter der Zurück-Knopf. Das Design erinnert an einen Chronometer. Das Uhrenarmband ist gegen handelsübliche 22mm Uhrenarmbänder wechselbar. Die Unterseite besteht aus schwarzem Kunststoff. Dort befinden sich die Sensoren zur Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoff Messung und die Ladekontakte (magnetisch).

Die Uhr sieht sehr schick aus. Mit 47mm Durchmesser ist sie in etwa genauso groß, wie die Amazfit GTR. Mit 58,5 Gramm ist sie auch erstaunlich leicht und vermittelt ein angenehmes Tragegefühl. Die Samsung Galaxy Watch ist bei ähnlicher Größe, mit 63,5g sogar etwas schwerer.

Die IP68 Zertifizierung schützt die Uhr vor Staub und dem eindringen von Wasser. Ich würde sie dennoch nicht zum schwimmen oder duschen mitnehmen. 

 

Display

 

Das Display gefällt mir sehr gut. Detone hat ein 1,3" IPS Panel verbaut, dass mit 240*240 Pixeln auflöst. Damit kommt es zwar nicht an das AMOLED Panel der GTR heran, was aber keinesfalls auffällt. Eine Allways on Funktion gibt es bei einem IPS Panel nicht.

Die Helligkeit lässt sich in 4 Stufen regulieren und an das Umgebungslicht anpassen. Ich habe die Stufe 3 dauerhaft eingestellt. Wer sich viel im Freien aufhält, ist damit bestens bedient. Auch bei greller Sonne lässt sich die Uhrzeit perfekt ablesen.

Die Farben, Kontraste und Blickwinkel sind auf einem sehr guten Niveau. Die Farben sind kräftig und der Schwarzwert ist gut. Die Touchscreen-Bedienung ist unproblematisch, die Sensitivität lässt keine Wünsche offen. Auf der Uhr sind verschiedene Watchfaces vorinstalliert, wobei mir das erste Design, im Look der GTR, am besten gefällt. Insgesamt stehen 12 vorinstallierte Zifferblätter, sowohl analoge, als auch digitale, zur Verfügung. Da ist für jeden Geschmack ein Design dabei.

 

Betriebssystem und Performance

 

Detone liefert die Uhr mit einem proprietären Betriebssystem aus. Vereinzelt findet man die Angabe, dass es sich um Android Wear OS handelt, was definitiv nicht stimmt. Das System erlaubt keine Installation weiterer Apps und ist daher sehr Ressourcen schonend. Dem Prozessor HS6620, stehen 128 MB RAM und 128 MB ROM zur Seite. Das klingt nicht gigantisch, ist aber völlig ausreichend. Das System reagiert flott und ohne größere Pausen. Musik oder Daten können nicht auf der Uhr abgelegt werden. 

Der Screen aktiviert sich durch das Anheben des Armes zum Blick auf die Uhr oder durch einen Tip auf den Bildschirm. Wischt man den Screen von oben nach unten, gelangt man in ein Menü zur Regulierung der Bildschirmhelligkeit, den Nicht stören Modus und der Aktivierung der Taschenlampenfunktion.

Der Wisch nach rechts zeigt die letzten Nachrichten. Der Wisch nach links startet die Pulsmessung. In das Hauptmenü kommt man durch einen Wisch von unten nach oben. Das Menü wird in 3er Gruppen angezeigt und dann durch einen weiteren Wisch nach oben zur nächsten Gruppe weitergeschaltet. In die jeweiligen Menüpunkte gelangt man durch einen Tip auf die jeweilige Anwendung.

Die Menüstruktur umfasst:

Status (Anzeige der Schritte)

Message (Benachrichtigungen)

Sleep (Schlafüberwachung)

Heart Rate (Puls)

Blood Pressure (Blutdruck)

SP02 (Blutsauerstoff)

Sports (Walken, Joggen, Radfahren, Wandern, Fußball, Basketball, Badminton, Tischtennis, Rekordspeicher)

Shake Kamera (Fernauslöser für die Kamera in Verbindung mit der App Wearfit2.0)

Musik Control (Fernbedienung für den Musikplayer auf dem Smartphone)

Raise to Wake (Ein-/Ausschalten des Autobildschirms)

Timer (Countdown)

Screen Time (3s, 5s, 10s, 15s Bildschirmzeit)

Stopwatch (Stoppuhr)

Find Phone (Smartphone Suchfunktion)

Settings (Einstellungen)

Konnektivität und Kommunikation

 

Bluetooth steht in der Version 4.0 zur Verfügung und dient zur Kopplung mit einem Mobiltelefon ab Android 5.1 oder iOS 10.0. 

Für die Verbindung zum Smartphone und eine sinnvolle Nutzung der installierten Apps, muss auf dem Handy die App Wearfit2.0 installiert werden. Die App sucht die Smartwatch und verbindet sich mit dieser. Der angezeigte Device-Name lautet Smart Watch 6.

Die App erlaubt umfangreiche Auswertungen der Gesundheit. So kann man stündlich (auch nachts) Blutdruck, Puls, Blutsauerstoff und den Ermüdungszustand messen lassen. Die Angaben lassen sich tageweise, wöchentlich oder monatlich auswerten. Das Gesundheitsergebnis der Woche lässt sich zusammenfassen und anhand einer Prozentzahl einordnen und wöchentlich vergleichen. Der Schlafmonitor unterscheidet zwischen leichtem Schlaf, Tiefschlaf und erwachen. Die Auswertung zeigt, wie gut die Schlafqualität ist. 

Die verschiedenen Gesundheitsdaten sind erstaunlich genau. Nur bei der Blutdruckmessung gibt es größere Abweichungen, die sich im Tagesmittel aber nivellieren. Das teilen der Ergebnisse ist auch in Social Media oder per Messenger möglich. 

Unter dem Menüpunkt + startet man die Aufzeichnung der Strecke, da die Uhr selbst kein GPS besitzt. Desweiteren kann man vom Smartphone aus die Watch suchen, die dann vibriert oder die Fotofunktion aktivieren, um die Kamera von der Uhr fernzubedienen.

Die App muss mit persönlichen Daten gefüllt werden (Körpergröße, Gewicht, Geschlecht, Alter, Schrittgröße, Handgelenk zum tragen der Uhr, Maßeinheiten, Einschlafenszeit, Weckzeit). Unter Ausnahmedetails werden Abweichungen der Pulsfrequenz registriert. Unter Einstellungen lässt sich die Schnittstelle zu Google Fit aktivieren, die 24 Stundenanzeige der Uhr deaktivieren oder die Uhr reseten. In der Geräteverwaltung kann man konfigurieren, welche Nachrichten oder Alarme angezeigt werden sollen. Auch eine Inaktivitätswarnung ist vorhanden. Hier lassen sich auch Weckzeiten/Alarme definieren und der Nichtstören Modus einstellen.

Nachdem alles konfiguriert ist, werden auf der Uhr die entsprechenden Nachrichten angezeigt. Benachrichtigungen von WhatsApp, SMS, eingehende Anrufe, Facebook Messenger und Wecker werden zuverlässig auf die Uhr gepusht. Ein Teil der WhatsApp-/Facebook-Nachricht ist lesbar. Um die vollständige Nachricht zu lesen, muss man dann aber doch das Smartphone zur Hand nehmen. Anrufe werden zwar mit Namen oder Nummer des Anrufers angezeigt, lassen sich aber weder annehmen, noch ablehnen.

Aufgefallen ist, dass weder Mails von Bluemail, noch vom Huawei-Kalender gepusht wurden. Ich nehme an, dass hier nur die Google-Apps unterstützt werden. 

Der Vibrationsmotor wird nicht über den Uhrenboden, sondern über das Metallgehäuse wiedergegeben, weshalb er nicht immer ausreichend zu spüren ist. 

NFC steht nicht im Ausstattungsumfang, was aber auch bei der GTR nicht anders ist. Somit muss man zum kontaktlosen bezahlen das Smartphone mit NFC aus der Tasche holen.

 

Akkulaufzeit

 

Der Akku hat eine Kapazität von 230 mAh. Hier hat die GTR mit 410 mAh deutlich mehr zu bieten. In der Praxis hält der Akku aber erstaunlich lange durch. Bei einem Nutzungsszenario mit 90 min SportApp Zeit pro Woche, stündlicher Aufzeichnung von Blutdruck, Puls, Blutsauerstoff, Schlaftracking, Push-Benachrichtigungen, Helligkeit Stufe 3, aktiviertem Autobildschirm und täglicher Weckzeit, hat der Akku locker 7 Tage geschafft.

Wer nicht den vollen Funktionsumfang nutzt und zum Beispiel die stündliche Messung der Gesundheitswerte deaktiviert, sollte auf 10 bis 14 Tage Laufzeit kommen.

Die Anzeige der verbleibenden Akkukapazität wird in den Schritten 100%, 80%, 60%, 40% und 20% angezeigt. Zwischenwerte gibt es nicht. Bei 20% wird die Akkuanzeige rot. 

Die Ladezeit des Akkus beträgt ca. 2 Stunden.

Fazit

 

Die DT78 ist sehr nahe an der Amazfit GTR. Es fehlt eigentlich nur das GPS, was aber bei der GTR auch ein großer Kritikpunkt ist, weil es nicht zuverlässig ist. 

Die DT78 punktet vor allem mit den detaillierten Gesundheitsinformationen, einem tollen Display und einer langen Akkulaufzeit. 

Die App Wearfit2.0 ist umfangreich und gut auf die Uhr abgestimmt. 

Das Preis-/Leistungsverhältnis ist überragend, wenn man bedenkt, dass die DT78 unter 30,00€ zu haben ist, eine Amazfit GTR hingegen mehr als das Drei- bis Vierfache kostet.

Von mir gibt es deshalb eine klare Kaufempfehlung. 

Kurzcheck:

+ gute Verarbeitung mit wertigen Materialien 

+ Uhr funktioniert in allen Belangen problemlos 

+ detaillierte Gesundheitsinformationen per verbauter Sensorik (Puls, Blutdruck, Sauerstoffgehalt, Schlaftracking, Ermüdungszustand)

+ gutes und helles Display (4 Stufen)

+ 12 schöne Zifferblätter

+ Akku Laufzeit ca. 7 Tage 

+ Google Fit Schnittstelle

+ gute App (in Deutsch) mit umfangreichen Daten und Einstellmöglichkeiten 

+ Teilen von Ergebnissen in Social Media möglich 

+ 8 brauchbare Sportprogramme (Dauer, Herzfrequenz, Kalorienverbrauch)

- kein GPS, Tracking nur in Verbindung mit Smartphone über die App 

- Benachrichtigungsumfang eingeschränkt 

- Vibrationsmotor könnte stärker sein

 

Test im Video

Unboxing im Video 

 

Autor: Bernd Volkmer