FOSSiBOT F102

Das Akku-Monster

26.11.2023

 

Fossibaer kenne ich, aber FOSSiBOT ist mir neu. Taucht man aber mal etwas tiefer in die Materie ein, so findet man den chinesischen Hersteller mit Produkten aus der Solarbranche, vor allem bei portablen Power Stationen.

So verwundert es nicht, dass FOSSiBOT bei einem Smartphone, den Schwerpunkt auf den Akku legt. Das gerade neu erschienene Modell F102, ist der Nachfolger des F101 und hat einen riesigen Akku, mit 16.500 mAh.

Wer jetzt aber meint, FOSSiBOT hätte damit schon sein Pulver verschossen, der liegt falsch, denn auch die andere Ausstattung kann sich sehen lassen.

Im vergangenen Jahr haben es bereits zwei andere Outdoor-Smartphones in mein Review geschafft, das Blackview BL8800 Pro und das IIIF150 Air1 Pro. Ich kann also viele Dinge vergleichen.

Outdoor-Handys zeichnen sich durch ihre robuste Bauweise und Tools aus, die Extremsportler, Abenteurer, Soldaten, Ranger sowie auch Handwerker für ihren Beruf oder ihr Hobby brauchen. Sie sind gegen Matsch, Wasser, Hitze, Kälte, Staub, Dreck geschützt und können ruhig einmal zu Boden fallen, ohne dass etwas passiert. Sie eignen sich deshalb perfekt für Ausflüge in die Natur, Extremsport, Tauchen, Military oder den Arbeitsalltag auf einer Baustelle. Im Gegensatz zu Premium-Smartphones verzichten sie auf HighTech-Komponenten und ein schickes Design. Sie setzen den Schwerpunkt an anderer Stelle. So können Outdoor-Handys z.B. Unterwasser fotografieren, mit Infrarot im Dunklen sehen, haben einen eingebauten Kompass, eine Taschenlampe, Tools wie einen Lautstärkemesser, einen Winkelmesser oder eine elektronische Wasserwaage.

 

Daten:

Farben: Schwarz/Silber, Schwarz/Rot

Prozessor: MT6789V/ Helio G99, 6nm 2*Cortex-A76 2.2GHz/6*Cortex-A55 2.0GHz

Speicherkapazität: 256GB (erweiterbar mit bis zu 2TB)

Arbeitsspeicher-Größe: 12GB (virtuell erweiterbar bis zu 20GB)

SIM-Lock frei: ja

SIM-Kartenformat: 2*4G SIM, 2* Nano-SIM oder 1x Nano-SIM, 1x Micro-SD Speicherkarte

Displaytyp: 120 Hz FHD+ IPS-Display

Bildschirmdiagonale: 6.58 Zoll

Auflösung: 1080 x 2408 Pixel (401 ppi)

Gehäusematerial: Aluminium, Titan, gummierte Stoßkanten

Rückwärtige Kamera: Triple-Kamera 108/20/5 MP (Haupt/Nacht/Makro)

Front-Kamera: 32 MP

Gesichtserkennung: 2D

Fingerprintsensor: Im Powerbutton

Mobilfunkstandard: 2G (GSM), 3G (UMTS), 4G (LTE)

Netzwerk: GSM, GPRS, EDGE, WCDMA, LTE

Frequenz:

GSM: 850/900/1800/1900 MHz

3G: B1/B2/B4/B5/B8

4G: B38/B39/B40/B41/B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28A/B28B/B66/B71

Bluetooth-Version: 5.2

Navigation: GPS, Glonass, Beidou, Galileo, QZSS

Anschlüsse: 1x USB Typ-C, NFC, Bluetooth

WLAN: 802.11a , 802.11b , 802.11g , 802.11n , 802.11n 5GHz , 802.11ac, Dual band, WLAN Hotspot, Wi-Fi Direct, Wi-Fi Display

VoLTE: Ja

VoWiFi: Ja

NFC: Ja

Schnellaufladung: 33 Watt

Akku-Kapazität: 16500 mAh

Abmessungen (H*B*T) / Gewicht: 172.3*82.6*25.6 mm / 495 g

Betriebssystem: Stock Android 13

Google-Dienste: Ja

 

Lieferumfang: FOSSiBOT F102/ AC-Adapter / USB Typ-C-Kabel / mehrsprachige Anleitung inkl. deutsche Sprache

 

 

Lieferumfang, Verarbeitung und Design

Das FOSSiBOT F102 kommt in einem orangen, flachen und quadratischem Karton mit dem FOSSiBOT Schriftzug. Auf der Rückseite befindet sich die Modellbezeichnung, wichtigen technischen Daten und Zertifizierungen, sowie die IMEI-Nummern.

Neben dem Smartphone befinden sich noch ein 33 W Ladenetzteil, ein Ladekabel und eine Anleitung in der Verpackung. Schön ist, dass die Anleitung auch in deutscher Sprache abgebildet ist. Allzu viel ist dort aber nicht zu finden. Neben einer Abbildung mit der Beschreibung der Tasten, Kameras, Anschlüsse etc., dem Zubehör und den Smartphone-Daten war es das.

Extrem zu sein, ist der Anspruch des Gerätes, ein sogenanntes Rugged Phone. Genau das strahlt das Smartphone auch aus. Ich nutze ja selbst ein Handy, dass mit 6,7" eher zu den größeren Geräten zählt, aber hier hat man nochmal etwas anderes in der Hand. Geschützt wird das Innere durch einen Titanrahmen, der an den Seiten verschraubt ist, einer Rückseite aus Titan und Aluminium Spritzguss sowie gummierten Kanten und Ecken. Es wurde geschraubt, gepolstert und verstärkt, was das Zeug hält. Das merkt man auch an der Größe. Das Gerät ist 25,6 mm dick und wiegt 495 g. Das ist deutlich mehr, als beim Blackview BL8800 Pro oder beim IIIF150 Air1 Pro. Im ersten Moment ist man erschlagen, von einem Brocken von Smartphone. Allerdings hatte ich mich dann schnell an Größe und Gewicht gewöhnt. Als ich wieder auf mein Standard Smartphone gewechselt bin, empfand ich es als sehr zerbrechlich.

Wählen kann man zwischen 2 Farben, wobei diese sich nur durch anders farbige Akzente auf der Rückseite unterscheiden, entweder schwarz, mit silbernen oder roten Akzenten.

Der 6,58" Screen wird von Corning Gorilla Glas 5 geschützt. Oben mittig sitzt eine Tropfen-Notch für die 32 MP Frontkamera, die auch zur Gesichtserkennung dient. Die Displayränder verraten, dass das Gerät ringsherum gut geschützt ist.

An der rechten Seite ist die Lautstärkewippe und darunter die Powertaste mit integriertem Fingerprintsensor. Die Tasten stehen kaum heraus und sitzen ohne Spiel fest im Gehäuserahmen, der auf beiden Seiten verschraubt ist.

An der linken Seite ist der Slot für 2 Nano-SIM-Karten oder alternativ für 1 Nano-SIM-Karte und eine Micro-SD-Karte. Entnehmen lässt sich der Schlitten ohne das übliche SIM-Entfernungstool. Allerdings sollte man gute Fingernägel haben, um den Schlitten herauszuziehen. Ich habe mir mit einer Messerspitze beholfen. Unterhalb des SIM-Schachtes findet man eine Multifunktionstaste, die man nach eigenem Bedarf mehrfach (1x, 2x oder lang drücken) belegen kann. Noch weiter darunter ist eine Taste für die "Campingleuchte". Aber Vorsicht, die ist wahnsinnig hell und multifunktional.

Unten sind zwei Mikrofone, ein geschützter USB-C-Anschluss sowie der erste von zwei Lautsprechern.

Der zweite Lautsprecher ist auf der Oberseite eingelassen.

Die Rückseite ziert ganz oben ein großer Kamera-Bump, mit den 3 Kameras und eine besonders helle Dual-LED. Neben der 108 MP Hauptkamera gibt es eine Infrarot-Nachtsichtkamera und eine 5 MP Makro-Kamera.

Unter der Kamera-Einheit wurde eine Campingleuchte integriert. Diese hat eine Leistung von 3 W, mit 300 LED's und eine Leuchtkraft von 495 Lumen. Glaubt mir, diese Lampe ist taghell, lässt sich dimmen, als Stroboskop, Blinklicht oder zum Senden eines SOS-Notfallsignals verwenden.

Auch an eine breite Oese zur Befestigung einer Fangschnur hat man gedacht.

Das Smartphone hat die Form eines Oktagons. Die Ecken sind zusätzlich mit gummiertem Kunststoff stoß gesichert.

Insgesamt gefallen mir Material, Verarbeitung, Layout und die Designsprache gut. Einziger Kritikpunkt sind die Größe und das Gewicht.

 

 

Outdoor Tauglichkeit

Wenn Du ein Smartphone suchst, das quasi unzerstörbar ist, dann achte auf die Zertifizierung, insbesondere auf IP68 und IP69/IP69K, sowie die Angabe MIL-SPEC 810G/H.

Eine IP68-Zertifizierung haben viele Smartphones, besonders in der Oberklasse. Diese definiert zum einen, dass das Gerät staubdicht ist und zum anderen Schutz vor dem Eindringen von Wasser bei dauerndem Untertauchen bis maximal 1.5 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten bietet.

IP69/IP69K wird einem Gerät nur dann verliehen, wenn es eine Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung mit einer festgelegten Wassertemperatur, Druck und Strahlkraft übersteht.

Wie man es schon erahnen kann, hat der MIL-SPEC 810G/H etwas mit dem Militär zu tun. Genauer gesagt mit dem US-Militär. Und genau die lassen ihre Ausrüstung nach besagter Militärstandard MIL-STD-810G/H testen.

Das schließt unter anderem Tests unter extremen Temperaturen, starken Luftdruckschwankungen durch extreme Höhenunterschiede, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit bzw. Wasser, Chemikalienbeständigkeit, Beschleunigungskräften, Vibrationen und auch den Schusswaffengebrauch ein. Also alles, mit dem die Ausrüstung konfrontiert werden könnte.

Das FOSSiBOT F102 erfüllt die Normen IP68/IP69/IP69K, ist Temperatur resistent und erfüllt den Drop-Test des MIL-STD. Egal, ob ein Sturz aus 1,5 m Höhe, ein Gebrauch unter Wasser (30 min. bis 1,5 m Tiefe), ein Hochdruck-Wasserstrahl, extreme Kälte (-40°C), alles übersteht das Smartphone schadlos.

Die Multifunktionstaste, an der linken Seite, kann mit 3 Kurzbefehlen verknüpft werden u.a. mit:

- Tonaufnahme starten

- Campingleuchte

- Screenshot

- Unterwasserkamera

- SOS-Notruf

- Game Modus

Alternativ zu den Kurzbefehlen lässt sich auch eine der installierten Apps öffnen.

Im SOS-Notruf-Modus wird der Rettungsdienst 112 angerufen und ein festgelegter Notfallkontakt erhält per SMS eine Nachricht, mit den genauen Standortdaten, die fortlaufend aktualisiert werden, wenn man sich fortbewegt. Zusätzlich kann ein Notfallvideo aufgezeichnet werden. Neben der Auslösung dieser Funktion über die Multifunktionstaste kann man auch die Ein-/Austaste mehrfach kurz hintereinander drücken (mindestens 5-mal).

Die Einrichtung der erforderlichen Daten erfolgt über das Android Menü, Punkt Sicherheit und Notfälle.

Im System sind zahlreiche Outdoor-Hilfsmittel vorinstalliert. Diese findet man in der App Werkzeugkasten

- Kompass

- Schall-/Lautstärkemesser

- horizontaler Neigungsmesser

- elektronische Wasserwaage

- Höhenmesser

- Lupe (Kamera mit Zoom)

- Winkelmesser

- Lot

- Warnung mit optischem und akustischem Signal

- Spiegel (Selfiekamera)

- Schrittzähler

- Taschenlampe (LED-Kamera Leuchte)

Der Funktionsumfang ist ähnlich, wie beim Blackview BL8800, lediglich ein Barometer fehlt hier. Aber mit den hinterlegten Hilfsmitteln lässt sich eine Menge anfangen.

Auch für die Nachtsichtfähigkeit ist gesorgt. Einer Night-Vision-Kamera zeichnet Nachtaufnahmen in schwarz/weiß auch bei absoluter Dunkelheit auf.

Eine technisch aufwendigere Wärmebildkamera, wie beim Blackview BL8800 Pro gibt es nicht.

Neben der Nachtsichtkamera lassen sich auch Fotos unter Wasser schießen. Das ist z.B. beim Schnorcheln, bis zu 1,5 m Wassertiefe und 30 min. Zeitdauer möglich.

Es ist also vieles an Bord, was man Outdoor benötigt.

 

 

Display

Das 6,58 Zoll große 120 Hz LC-IPS-Display löst mit FHD+ und 2.408 x 1.080 Pixel auf, was einer Pixeldichte von 401 ppi entspricht. Das Display-Verhältnis beträgt 20:9. Die maximale Helligkeit liegt bei 480 nits. So lässt sich das Display auch im Freien ablesen. Bei greller Sonne hätte ich mir aber noch mehr Helligkeit gewünscht. Beim Kontrast, den Farben und Blickwinkeln ist der Screen erstaunlich gut. Vor allem die Schwarzwerte haben mich überrascht. Kippt man das Display, bleiben die Farben stabil.

Das Display unterstützt HDR. Die Bildwiederholfrequenz lässt sich auf 60 Hz, 90 Hz oder 120 Hz einstellen. Im 120 Hz Modus passt sich die Refrash Rate automatisch an das Szenario an.

Natürlich regelt ein Sensor die Helligkeit des Displays automatisch.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem verwendeten Display. Dennoch hätte ich mich über ein AMOLED-Display noch mehr gefreut.

Das Display ist mit Corning Gorilla Glas 5 geschützt, besonders robust und die Bedienbarkeit mit Handschuhen, egal ob aus Leder oder Gummi ist möglich. Den Handschuhmodus kann man in den Einstellungen aktivieren.

Zusätzlich ist eine Schutzfolie auf dem Display angebracht. Die 10 Punkt-Multi-Touchscreen Bedienung sollte zu allen Gelegenheiten genau und entsprechend sensitiv funktionieren.

Ein Einhandmodus lässt sich im Menü unter Smart Assist aktivieren und mittels Geste nutzen.

Die sonstige Bedienung des Screens erfolgt über virtuelle Tasten, oder Wischgesten, die natürlich, je nach Vorliebe variiert werden können. Ein Allways On Display gibt es Bauart bedingt, bei einem LC-IPS-Display nicht.

Eine Benachrichtigungs-LED ist oben links im Display verbaut. Sie informiert über den Status beim Laden, niedrigem Akku-Stand oder verpasste Anrufe und Benachrichtigungen.

Das Display ist funktional, hat besonders mit dem Handschuhmodus ein Ausstattungsdetail, was in so ein Outdoor-Smartphone gehört.

 

 

Betriebssystem und Performance

Überrascht war ich, dass auf dem Gerät Android 13 läuft. Das System ist clean. Das Betriebssystem belegt nur 16GB des ROM. Eine zusätzliche UI des Herstellers, belastet den Speicher nicht, so haben wir hier Stock Android. Eine App-Schublade gibt es nicht. Apps können aber, wie üblich, in verschiedenen Ordnen zusammengefasst werden. Das erhöht die Übersichtlichkeit.

Bloatware gibt es nicht. Das ist erfreulich. Auch die Sicherheit des Systems gibt keinen Anlass zur Sorge.

Wer möchte, kann die Oberfläche mit dem Easy Launcher, auch in Kacheln mit den wichtigsten Funktionen, ändern. Dann ist die Bedienung noch einfacher und erinnert ein wenig an ein Seniorentelefon. Um diesen Launcher wieder zu verlassen, muss man die Einstellungen aufrufen. Das erschließt sich nicht gleich auf Anhieb.

Daneben gibt es auch einen Spielmodus und einen Kindermodus.

Alle Google Dienste sind vorinstalliert und lassen sich ebenfalls problemlos nutzen.

Ob und wie viele Updates und Sicherheitspatches es geben wird, lässt sich nicht voraussagen. Explizit macht der Hersteller hierzu keine Angaben, in Form von Versprechen. Ich gehe davon aus, dass es eventuell 2 Android-Updates, nebst halbjährlichen Sicherheitspatches geben könnte. Aktuell ist bei meinem Gerät gerade ein Update auf V12-20231108 gelaufen. Damit ist der Sicherheitspatch vom 5. September 2023, was ganz ordentlich ist. Da ist so manches Gerät von Xiaomi schlechter. Den Seitenhieb kann ich mir nicht ersparen, weil mein Poco F2 Pro noch auf dem 1. Februar 23 hängt.

Mit 12GB RAM und 256GB ROM (erweiterbar), Dual SIM, LTE inkl. Band 20, VoLTE, VoWiFi, ist das Smartphone auf der Höhe der Zeit. Anders, als im Blackview BL8800 Pro werkelt hier zwar kein 5G Prozessor, aber ein guter Mittelklassechip im 6nm Verfahren von MediaTek, der Helio G99, OctaCore, mit 2x Cortex A76 2.2 GHz + 6x Cortex A55 2.0 GHz. Der Prozessor ist sogar etwas potenter, als der 5G Prozessor des Blackview und deutlich schneller, als der Helio G37 im IIIF150 Air1 Pro. Die GPU im FOSSiBOT F102 ist ein Mali-G57 MC2. Hier kann man auch mal ein Spielchen zocken, wenn man etwas Entspannung sucht. Es reicht natürlich nicht für eine Grafikleistung, wie bei HighEnd-Smartphones. Aber auch mit etwas reduzierter Auflösung lassen sich fast alle Spiele spielen. Dabei wird der Prozessor nicht übermäßig warm. Der Benchmark Wert liegt bei 408.400 Punkte im AnTuTu-V10. Das BL8800 schafft hier nur 351.244 Punkte. Der Arbeitsspeicher ist ein LPDDR4X und der interne Speicher ein UFS 2.2. Das sind Werte, die in der Mittelklasse üblich sind.

Damit man in der Wildnis nicht von jeglicher Information abgeschnitten ist, packt der Hersteller noch ein Radio ins System, zu dessen Betrieb ein kabelgebundener USB-C Kopfhörer erforderlich ist, denn ein 3,5 mm Audio-Anschluss ist nicht vorhanden.

Das User-Interface ist auch in Deutsch verfügbar. Dennoch ist das System nicht überall fehlerfrei übersetzt.

Das Gerät entsperrt sowohl mit dem Fingerabdrucksensor, als auch mit Faceunlock. Beide Methoden lassen sich parallel nutzen und mit einem Muster oder einer PIN/Passwort zusätzlich sichern. Der sehr gute Fingerabdrucksensor ist in den Powerbutton integriert. Er reagiert schnell und zuverlässig. Faceunlock ist natürlich nicht so sicher, wie der Fingerabdrucksensor, aktiviert aber selbst noch bei schlechten Lichtbedingungen das Display. Eine Wakeup-Funktion beim Anheben des Gerätes lässt sich ebenfalls einstellen.

Die Navigation durch das System klappt flüssig, Apps starten schnell und Multitasking ist bei 12GB RAM keine Frage. Darüber hinaus lässt sich der RAM bis auf 20GB virtuell erweitern. Dies geht dann zulasten des Massenspeichers. Dieser ist aber mit 256GB ROM ebenfalls schon gut bemessen und lässt sich zusätzlich um bis zu 2TB erweitern.

Betriebssystem und Performance sind auf der Höhe der Zeit. Damit ist das Smartphone gut für den Outdoor-Einsatz gerüstet.

 

 

Konnektivität und Kommunikation

Im FOSSiBot lassen sich 2 Nano-SIM-Karten einlegen oder alternativ 1 Nano-SIM-Karte und eine Micro-SD-Karte mit bis zu 2TB für eine Speichererweiterung. Das ist vorbildlich. So kann man über verschiedene Netze erreichbar bleiben, wenn in der Wildnis einmal die Netzversorgung ans Limit gerät. 4G/LTE inkl. Band 20, 3G und 2G sind auf dem Gerät verfügbar. Auch wenn 3G in Deutschland keine Rolle mehr spielt, ist es in anderen Gebieten vielleicht von Nutzen. 5G gibt es hier leider nicht. Dafür gibt es aber VoLTE und VoWiFi.

Der Netzempfang hat mich voll überzeugt. Ich hatte immer ein stabiles LTE-Netz, selbst an schlechter versorgten Punkten. Dabei war auch die Gesprächsqualität recht gut. Die Stimmen waren auf beiden Seiten klar und deutlich.

Es sind insgesamt 2 Lautsprecher verbaut, je einer auf der Ober- und der Unterseite. Die Speaker sind laut und klar, vielleicht ein bisschen blechern. Sie übersteuern aber im oberen Lautstärkebereich nicht. Allerdings könnten sie deutlich mehr Bass vertragen.

Beim WiFi-Empfang haben wir Standard und noch kein WiFi 6: 802.11a, 802.11b, 802.11g, 802.11n, 802.11n 5GHz, 802.11ac, Dual band.

Bluetooth ist in der Version 5.2 an Bord.

Bei der Navigation gibt es GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS. Das sind gute Voraussetzungen für eine hohe GPS-Genauigkeit, die besonders im Outdoor-Bereich sehr wichtig ist.

Natürlich gibt es auch einen USB-C-Anschluss in der Version 2.0. Auch dieser ist natürlich durch eine Gummidichtung geschützt.

NFC ist ebenfalls am Start. Google Pay kann problemlos aktiviert werden, sobald man die Wallet App geladen hat. Ich hatte keinerlei Probleme bei der Einrichtung von Google Pay mit meiner Kreditkarte.

 

 

Kamera

Das FOSSiBOT hat 3 Kameras auf der Rückseite und eine Selfiekamera auf der Vorderseite. Das Setup liest sich vielversprechend.

Es besteht aus:

- 108 MP Hauptkamera mit Blende f/1.8, 12.000 x 9.000 Pixel, Samsung S5KHM2 ISOCELL, Sensorgröße 1/1.52", Pixelgröße 0.70 µm, 9-fach Pixel Binning (12 MP) mit Autofokus, HDR und Geotagging.

- 20 MP Infrarot Nachtsichtkamera, Sony IMX350 Exmor RS mit Blende f/1.8, Pixelgröße 1.00 µm, Sensorgröße 1/2.8

- 5 MP Makro-Kamera, Hynix HI556 mit Blende f/2.2

- 32 MP Frontkamera Sony IMX616, Blende f/ 2.0, Pixelgröße 0.80 µm, 4-fach Pixel Binning (8 MP), Sensorgröße 1/2.8"

Die Hauptkamera hat einen lichtstarken Sensor mit einer hohen Auflösung. Die Bilder werden mit der 108-MP-Kamera nicht immer zufriedenstellend. Durch das Pixel Binning auf 12 MP sind die Details nicht gut, das Bildrauschen an den Rändern zu hoch und die Dynamik fehlt. Bilder im Gegenlicht, brennen trotz HDR schnell aus. Die AI bringt keine Besserung, eher im Gegenteil. Ich empfehle hier den vollen 108 MP Modus zu verwenden. So gelingen die Bilder deutlich besser, werden aber sehr groß (ca. 15MB). Dabei ist mir aufgefallen, dass 108 MP Fotos nur im Hochformat geschossen werden können. Im Qerformat sind die Bilder schwarz. Ich hoffe, dass dieser Bug mit einem Update beseitigt wird. 

Der 4-fach Digital-Zoom hat mich wiederum überrascht. Hier arbeitet die Software anscheinend besser, als beim gewöhnlichen Pixel Binning.

Hier ein paar Bilder.  

Für Nachtaufnahmen kann man die sehr helle Campingleuchte mit zuschalten. Damit gelingen sehr schöne Nachtaufnahmen im Mittleren- und Nahbereich.

Neben Panorama Aufnahmen kann man mit der Kamera auch ein Gif erstellen. Hier wird ein kurzes Video in das Gif-Format umgewandelt. Diese Anwendungen sind unter More zu finden. Dort gibt es ebenfalls noch den Pro-Modus, Portrait, Zeitlupe, Bokeh, QR-Code und einen Makromodus der 5-MP-Kamera.

Videos mit der Hauptkamera sind mit 2K 2560 x 1440 Pixel und 30 fps möglich und sehen befriedigend aus. Der Ausgabeton könnte etwas lauter sein.

Mit dem Hauptsensor ist auch Unterwasserfotografie möglich. Dies habe ich allerdings nicht ausprobieren können. Der Unterwassermodus ermöglicht es, die Kamera ausschließlich mit den Hardwaretasten zu bedienen, da der Touchscreen im Wasser nicht funktioniert.

Das Highlight ist aber wohl die 20 MP Infrarot-Night-Vision-Kamera. FOSSiBOT setzt hier auf Sony, als Hersteller. Das ist eine gute Wahl und das sieht man den Bildern dann auch an. In absoluter Dunkelheit erhält man sehr gute schwarz/weiß Aufnahmen mit vielen Details, dank Infrarot. Die Aufnahmen sind gelungen. Gleichzeitig lässt sich die Kamera als Nachtsichtgerät, im Nahbereich verwenden.

Bild hier.

Die Aufnahmen der 5 MP Makro-Kamera sind o.k., wenn der Fokus sitzt. Sie ist aber nun auch keine Offenbarung und eher durchwachsen. Meine 5 MP Makro-Kamera am Poco F2 Pro macht jedenfalls deutlich bessere Bilder. Aber das ist eben eine andere Gewichtsklasse.

Die Bilder der 32-MP-Frontkamera und die Videos sind gut. Auch hier setzt FOSSiBOT auf einen Sony-Sensor, den IMX616. Bei dieser Kamera funktioniert das 4-fache Pixel Binning, bei dem ein 8 MP Bild erzeugt wird. 

Hier ein paar Bilder der Makro- und Selfiekamera.  

Auch Videos gehen völlig in Ordnung. Diese können mit FHD 1920 x 1080 bei 30 fps aufgenommen werden. Der Ton ist hier besser, als bei den Videos der Hauptkamera.

Insgesamt ist das Kamera-Setup brauchbar. Naturfilmer haben sowieso noch eine professionelle Kameraausstattung dabei.

Videos im Vergleich. 

 

 

Akku

Eigentlich wollte ich schon schreiben, das FOSSiBOT F102 ist eine Powerbank mit integriertem Outdoor-Smartphone. Der Schwerpunkt wurde hier auch eindeutig auf einen leistungsstarken Akku gelegt.

16.500 mAh sind schon eine Hausnummer und entsprechend viel Platz nimmt der Akku dann auch ein.

31 Stunden hält das FOSSiBOT im PC Mark Akkutest durch. Das habe ich so noch nie gesehen. Ich bin beeindruckt. Bei normaler Nutzung sollte eine Laufzeit von bis zu einer Woche drin sein. Es sei denn, man nutzt die Campingleuchte zur Dauerbeleuchtung am Abend.

Der Standby-Verbrauch über Nacht liegt bei sagenhaft niedrigen 2%. Hier wurde trotz der unendlichen Größe auch noch gut optimiert. Unter DuraSpeed, in den Einstellungen kann man gezielt festlegen, welche Apps im Hintergrund laufen dürfen. Das macht sich deutlich bemerkbar.

Die Ladezeit beträgt knapp 4 Stunden. Geladen wird mit 33 Watt. Das passende Ladegerät legt der Hersteller bei. Das ist ja inzwischen nicht mehr selbstverständlich.

In der Not kann man das Smartphone auch als Powerbank nutzen und andere Geräte mit USB-Anschluss damit aufladen.

Der Akku gehört für mich zum Superlativ im Smartphone Bereich und ist bisher unerreicht. Das ist ein zusätzlicher Pluspunkt für ausgiebige Outdoor Aktivitäten.

 

 

Fazit

Alles, was ein Outdoor-Handy haben soll, steckt auch im Gerät. Die Zertifizierungen sind hochklassig und fast vollständig.

Das Innere ist gut geschützt. Die Materialien und die Verarbeitung sind an den Ansprüchen ausgerichtet. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass Dicke und Gewicht schon eine andere Hausnummer sind, als bei gewöhnlichen Smartphones. Die installierten Tools helfen durch den Alltag, in der Wildnis oder auf der Baustelle. Notfälle können schnell und zuverlässig signalisiert werden.

Der riesige Akku, das Display, die Campingleuchte, der Handschuhmodus, NFC und die Night-Vision-Kamera gehören zu den ausgemachten Stärken des Smartphones.

Ansonsten ist vieles Mittelklasse. Der Prozessor und die Speicherausstattung sind solide. Einzig das Fehlen von 5G und WiFi 6 könnte man bemängeln.

Die restlichen Kameras sind eher durchschnittlich, als echte Highlights, auch wenn 108 MP draufsteht.

Alles in allem erhält der Käufer ein ausgewogenes und faires Paket.

Alle Informationen findet Ihr auch auf der Herstellerseite. Hier wird das Gerät für 228,99€ angeboten. Bis 30.11.23 gibt es noch einen Gutscheincode im Wert von 20$: FB23BF102.

Zum Vergleich, das Blackview BL8800 Pro wurde bei Markteinführung für 479,00€ angeboten.

Hier bewegt sich der Preis für das FOSSiBOT eher auf dem Niveau des deutlich schlechter ausgestatteten IIIF 150 Air1 Pro.

Für Schnäppchenjäger ist das F102 bei Geekbuying in der Farbe Grey für 179,99€ verfügbar, inkl. Versand aus dem europäischen Lager. Um auf den Endpreis zu kommen, nutzt einfach den Code: 8CPECWGQ

Alternativ ist dort auch die Farbe Red mit Code 23YES4 für 181,99€ sofort und auf Lager verfügbar.

(Stand: Dezember 2023)

 

Autor: Bernd Volkmer